Kommentare zum Artikel

Wer gerne in das Leben auf einem englischen Landsitz in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts versetzt wird, der wird seinen Spaß an dem Film haben. Mich dagegen ermüdete der ständige Wechsel kurzer Szenen, die mal das Personal und mal die erlauchten Gäste - vorwiegend in aufgeregt schnatternden, nervigen Dialogen - zeigen. Vor allen Dingen gerät hier der Krimi vollkommen in den Hintergrund. Der Mord lässt ewig auf sich warten, so lange, dass ich schon dachte, ich hätte die Inhaltsangabe falsch verstanden. Mir kam der Mord auch aufgesetzt vor, etwas, das halt auch noch hat sein müssen.

Ich denke, ob einem der Film gefällt, ist sehr eine Frage des Geschmacks und der Interessen. Wer - wie ich - kein tieferes Interesse an dem gesellschaftlichen Leben auf einem englischen Landsitz hat, der wird sich langweilen.

Geschrieben von ajax am 12.03.2005 um 22:02 Uhr

Gewalt, Sex, Mord..Gosford Park hat alles.
Ich habe den Film schon mehrfach gesehen und finde ihn einfach nur immer wieder klasse. Die Sprache, Kleidung und die Moral der damaligen Zeit sind sehens- und hörenswert , so daß der Mord und dessen Auflösung für den Zuschauer schon fast in den Hintergrund geraten. Robert Altman achtet sehr aufs Detail, was dazu beiträgt, daß die Vergangenheit der verschiedenen sozialen Gesellschaftsschichten und-Klassen plastisch wieder zum Leben erweckt wird. Absolut sehenswert!

Geschrieben von U. H. am 21.03.2005 um 14:34 Uhr

Vielleicht hat Robert Altman hiermit seinen bisher anspruchsvollsten Film gedreht: Sprachlich schwankend zwischen Gossenniveau und hochgestochenem Oxford-English, zeigt der Film wunderbar die Unterschiede zwischen englischer Oberschicht und der Dienerschaft, allerdings karikiert er auch wunderbar die Snobs und ihre Abhängigkeit vom Personal. Teilweise sehr böse und schwarzhumorige Einzelgeschichten werden wunderbar zu einem stimmigen Ganzen verstrickt, was durch eine eher unspannende und uninteressante Geschichte (einen Mord) zusammengehalten wird. Viele Gemeinheiten fallen hier, ausgesprochen von manchen der besten britischen Schauspieler (z.B. ist Maggie Smith einfach nur umwerfend)! Wer z.B. "Was vom Tage übrig blieb" mochte, wird an diesem Film gefallen haben - sollte allerdings beachten, dass es sich bei diesem Film keinesfalls um eine simple Mörderjagd a la Agatha Christie, sondern vielmehr um ein anspruchsvolles Sitten- und Gesellschaftsportrait dieser Zeitepoche handelt. Sehr gut und empfehlenswert!

Geschrieben von LevonFan am 27.06.2005 um 15:44 Uhr

Der Mord geschieht nach zwei unendlich langen Stunden, trägt aber auch nicht dazu bei, dass auch nur ein Hauch von Spannung aufkommt.



Unglaublich langweilig, gefühlt hat der Film 4 Stunden gedauert

Geschrieben von N. F. am 10.12.2011 um 20:36 Uhr