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Wie tickt ein 13jähriger Junge, der mit ansehen muss, wie seine psychisch kranke Mutter Suizid begeht? Ein beeindruckender und in die Tiefe der Seele gehender Film aus Argentinien von Regisseur Iván Noel. Packend geschildert und mit sensiblen Eindrücken und Einstellungen wird hier ein Lebensausschnitt gezeigt, welcher wohl überall stattfinden könnte..., aber aus Sicht heutiger Zeit wohl kaum Beachtung finden würde! Die Hauptrolle des Gabriel wird vom jungen Darsteller Renzo Sabelli hervorragend in Szene umgesetzt, wenn man bedenkt, dass der Umgang mit jungen Darstellern in Filmen nicht immer ganz einfach ist. Das zeigt sich am besten in der Rubrik "Extras" auf der DVD, wo in über 17 Minuten ausführlich auf die Inszenierung des Films eingegangen wird. Dieser Junge ist einfach faszinierend und zugleich auch verständnisvoll, was in solch einem Alter nicht immer gegeben ist. Mich hat jedenfalls der Film tief bewegt und ich setze ihn daher auch viel höher im Rang, als so manchen deutschen Film mit bei weitem älteren Darstellern. Die Thematik lässt sich meiner Ansicht nach nicht besser darstellen und regt sogar zum Nachblättern in den Medien an. So konnte ich auch in "WIKIPEDIA" etwas mehr über den Regisseur und Filmemacher Iván Noel erfahren, wo sich so mancher deutscher Filmemacher eine gewaltige Scheibe abschneiden kann. In Iván Noels Filmen wird nicht sinnlos gebolzt, gebrüllt oder gar Gewalt aufgezeigt - hier geht es eher ruhig, gelassen und sensible zu, wird viel mit dem Auge registriert und auch ein passendes Umfeld gewählt. Interessant für mich auch, dass sich das Umfeld der Filmhandlung nicht weit erstreckt. Ein Haus, ein Garten und ein Teich - das war es eigentlich schon! Und dennoch ist es ein ansprechender Film und liegt ganz hoch in meiner Bewertung. Diesen Film zu sehen, lohnt sich also, und das nicht nur an verregneten Tagen oder Abenden!

Das hauptsächliche Repertoire von Iván Noel ist wohl das Schicksal von Kindern. Man kann ähnliche Themen in Filmen wie "Ellos Volvieron: Die Rückkehrer", "Brecha", "Limbo: Children of the Night" oder auch "Wo warst du?" sehen. Obwohl Regisseur Iván Noel nur ein schmales Budget zur Verfügung stand, baute er in einige seiner Filme sogar Horrorszenarien ein, was diese dann an Eindrücken gewinnen ließ. Kein Vergleich zu deutschen Filmen, wo ja alles Mögliche verfilmt wird - ob's ankommt, oder nicht...! Und dass der argentinische Filmemacher Iván Noel keineswegs unter "ferner liefen" fällt, zeigen auch seine vielen Auszeichnungen und Filmpreise, wie man in "WIKIPEDIA" nachlesen kann. Das bringt so schnell kein deutscher Filmemacher, auch wenn man sie reichlich auf dem roten Teppich von Cannes sehen kann...!

Also, wer etwas Ansprechendes und auch Einnehmendes sehen will, der wähle diesen Film und wird garantiert nicht enttäuscht werden...

Geschrieben von B. M. am 10.07.2017 um 16:28 Uhr