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Täter und Opfer versammeln sich anlässlich des Nürnberger Prozesses im beschlagnahmten Haus des Fotographen Hitlers, welches als Hotel dient unter der Leitung einer ungarischen morphinsüchtigen Gräfin ( = Iris Berben), die sich aus allem raushalten will, soll, und das auch tut, denn sie wurde von den Allierten für die Leitung des heiklen Hotels engagiert. Die Gäste sollen und wollen auch anonym bleiben, können es aber im Endeffekt nicht. Nach ihrer Aussage oder dem Urteil beim Prozess verlassen die Gäste das Hotel.

Als Schauspieler sind mir vor allem Iris Berben, Tobias Moretti und der wirklich einen schmierigen Fiesling spielende Udo Samel auf gefallen. Moretti spielt den nach außen charmant wirkenden Nazi, der in Wahrheit grausam, eiskalt und intrigant ist, wirklich gekonnt. Das Zusammenspiel der Akteure zeigt ein Sittenbild zum Ende des Krieges, was so die Personen - Täter, Opfer, Mitläufer, Soldaten und Außenstehende - auch Alliierte - wohl gedacht und als Schicksal erlebt haben. Es gibt keine eigentliche Handlung oder Aktion, die sich ergebende Aussage aus dem Sittenbild muss der Zuseher als Resultat selbst finden.

Sehr intelligent gemacht, ich würde den Film weiterempfehlen.
Könnte man so auch auf einer Theaterbühne spielen.

Geschrieben von E. E. am 01.06.2017 um 12:11 Uhr