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Wasser und Seife - Trailer



 
Mietgebühr: € 2,90

In der Wäscherei dampft und zischt es bereits, wenn die Arbeiter im verqualmten Pausenraum ihre Morgenzigaretten ausdrücken. Es ist 7.00 Uhr, die Arbeit beginnt. Während die energische Tatjana noch müde die feuchten Servietten in die fauchende Mangel steckt, kämpft die zurückhaltende Gerti mit Büstenhaltern, die sich im Waschnetz verfangen haben. Oben dröhnt und vibriert es, das Dach der Wäscherei wird erneuert. Hinten wummern die großen Wäschetrockner und im Keller werden krachend die alten Wasserleitungen rausgerissen. Ein Ventil verstopft – das Chaos ist perfekt. Der Chef sucht fluchend nach dem Telefon, um die nötigen Handwerker zu erreichen und Monika beißt schulterzuckend in ihr Käsebrot: "Der Tach hat schon so blöde angefangen heut' Morgen ..."
Monika wohnt in Wilhelmsburg. Von hier aus blickt man auf die andere Seite der Elbe, dort wo die wohlhabenden Menschen leben und auch die Wäscherei liegt. Seit 20 Jahren fährt Monika mit Bus und Bahn 1,5 Stunden hin und am Abend wieder zurück. Danach ist sie meist so erschöpft, dass ihr abends auf dem Sofa die Stricknadeln aus der Hand fallen. Heute bleiben ihr nach Abzug von Miete, Strom und Wasser 150,- Euro zum Leben.
Die Hitze macht Bonnie zu schaffen. Der betagte Terrier keucht in Monikas Einkaufswagen. Später lässt er sich von ihr die gebohnerte Treppe zur Sozialwohnung hochziehen. Oben angekommen begrüßen sie vier Nymphensittiche mit lautem Gesang, doch die alte Frau muss kurz verschnaufen, bevor sie den Vögeln das Futter hinstellt: "Mausersalz is zu teuer, da kann ich auch Zucker nehm, hat die ausm Zooladen gesacht". Dann bekommt Bonnie seine Herztabletten. Für Monika ein Luxus, für den Hund eine Notwendigkeit, sonst wird er seinen zwölften Geburtstag vielleicht nicht mehr erleben. Sie wollen ihn feiern, mit neuem Halsband und Schweinebraten.
Der Film rückt die unbeachteten Helden der Arbeit liebevoll in den Vordergrund. Der Zuschauer nimmt mit Bewunderung und Verblüffung am Alltag der drei Arbeiterinnen teil, die, wie viele andere Arbeiter an der Basis unserer Gesellschaft, jeden Tag aufs Neue um ihre Existenz kämpfen. Am Chef liegt es nicht: "Wenn ich könnte, würde ich denen auch 3-4 Euro mehr zahlen. ... aber der Markt gibt das einfach nicht mehr her."

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